aktueller Stand
Insbesondere die Erfahrungen im Hochland von Ecuador, in vergleichbarer Höhenlage gelegen, wie die Puna in NW-Argentinien, haben gezeigt, dass aufgrund der dort herrschenden geringen Luftfeuchte Urin-Separation nicht erforderlich ist. Aufbauend auf diesen Erfahrungen und der fachlichen Beratung durch den örtlichen GTZ- Mitarbeiter sowie der wissenschaftlichen Betreuung durch das Team von Prof. Otterpohl von der Techn. Universität Hamburg-Harburg wird in einer Arbeitsgruppe von Ökoandina (G. u. M. Morgenschweis, J.-E. Kapp) zurzeit die Installation einer solchen Trockentoilette im neuen Ökozentrum in Misa Rumi als Pilotprojekt geprüft.
Bisher wurde die Trockentoilette im Ecohuasi von den einheimischen Besuchern sehr skeptisch aufgenommen. Kein Wunder, da sie gerade erst in den Genuss von Wasserspüling kamen und dies als zivilisatorischen Fortschritt wahrnahmen. Um die Vorteile der Trockentoilette zu erkennen müssen wohl noch ein paar Jahre ins Land gehen.
Grundsätzlich spricht für den Einsatz von Komposttoiletten neben den allgemeinen ökologischen Vorteilen auch, dass
Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Wasser in dieser Bergregion kann durch den Einbau von Ökotoiletten der zukünftig zu erwartende Zielkonflikt zwischen der Nutzung des Wassers für die Sanitärversorgung einerseits und für die Bewässerung der Kulturpflanzen andererseits vermieden werden. Gleichzeitig wird damit ein wesentlicher Beitrag zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und zur Erhöhung der Ernährungssicherheit geleistet. Darüber hinaus würde das zurzeit im Aufbau befindliche ökologische Fortbildungszentrum in Misa Rumi auch bezüglich der Sanitärversorgung eine Vorbildfunktion für die gesamte Puna einnehmen.
Unabhängig davon wird die Möglichkeit überprüft, in Jujuy in der Nähe des Solarzentrums von Ecoandina (CEDIERA ) ein Ecosan-System für eine städtische Nutzung zu installieren.
G. Morgenschweis
Essen, im April 2011