Oekoandina

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Fito in Cienega

Kontakt: B. Holzer, H. Kleine-Hering, W. Herget

Bau einer Pflanzenkläranlage für das ganze Dorf Ciénega

Projekt hat begonnen

Projektinformation (Präsentation)

Projektbezeichnung: Innovatives integriertes Abwassermanagement zur Sicherung guter sanitärer Verhältnisse in der ländlichen Gemeinde von Ciénega INARHY

Laufzeit: von 01.11.2020 bis 30.04.2023

Örtlichkeit:  Ciénega, Verbandsgemeinde Cusi Cusi, Provinz Jujuy, Nordwestargentinien     


Projektziel: Ciénega de Paicone liegt in ca 3.6oo Metern Höhe auf dem argentinischen Altiplano (Puna) im Tal des Río Ciénega. Ciénega ist eine der wenigen Gemeinden mit indigener Bevölkerung in der Puna die ein Wachstum aufweisen. Aufgrund der geographischen Lage und der geologischen Gegebenheiten ist der Grundwasserspiegel im Ort sehr hoch. Ciénega verfügt über kein geordnetes Abwassersystem. Die Abwässer der ca. 65 Haushalte werden traditionell in Sickergruben geleitet, die aber schnell überlaufen und deshalb ein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung bedeuten. Abhilfe soll eine Pflanzenkläranlage schaffen an die alle Dorfhaushalte angeschlossen werden. Diese Technologie hat sich bereits im Nachbarort Misa Rumi in einer Pilotanlage gut bewährt. Durch das Projekt wird die Entwicklung von lokalen Humanressourcen gefördert. Die Nutzer werden in die Lage versetzt, auch nach Projektabschluss standortangepasste biologische Abwasserbehandlung in der Puna zu betreiben und damit zur Verbesserung der sanitären Situation der Hochlandbevölkerung beizutragen.

Die Stiftung EcoAndina schlägt die Behandlung von Haushaltsabwässern in Pflanzenkläranlagen vor, weil

  • diese Technologie für das Andenhochland mit seinem besonderen Klima geeignet ist
  • es wirtschaftlich ist - die Betriebs- und Wartungskosten sind minimal
  • es umweltfreundlich ist, und das gereinigte Wasser kann zur Bewässerung von Feldfrüchten verwendet werden
  • sein Betrieb durch 15 Jahre Erfahrung mit dem Einsatz in der Puna garantiert werden kann.


Seit 1998 arbeitet die Fundación EcoAndina in der Puna-Region mit kleinen Pilotanlagen zur biologischen Wasseraufbereitung durch Pflanzen, mit Caña hueca als Biodigester, dem ersten seiner Art in den Hochebenen der argentinischen Anden. Während dieser Zeit reinigen sie z. B. die Abwässer der lokalen Schule und einiger angrenzender Häuser oder der Ökostation in Misa Rumi.

Im Ökozentrum Ecohuasi, dem lokalen Sitz der Stiftung EcoAndina in der Puna sowie vor Ort in Cienega, werden Veranstaltungen zur Verbreitung des Projekts und zum Erfahrungsaustausch organisiert, zu denen Vertreter von Puna-Gemeinschaften und Bürgerverbänden eingeladen werden. Die Stiftung EcoAndina beabsichtigt, eine Multi-Stakeholder-Debatte über die Gesundheitssituation in den Puna-Dörfern anzuregen und eine Diskussion über mögliche Lösungen, die sowohl technische und finanzielle als auch kulturelle und ökologische Aspekte umfasst. Mit dem vorliegenden Projekt soll die Voraussetzung geschaffen werden, um rund 200 ländlichen Gemeinden und zwei städtischen Zentren in der Puna jujeña Gesundheitslösungen nahe zu bringen, von denen in Zukunft insgesamt siebzigtausend Menschen profitieren werden.

Allgemeine Ziele:

  • Besserer Zugang der  Punabevölkerung zu Gesundheitseinrichtungen und -vorsorgemaßnahmen
  • Sensibilisierung der Bevölkerung der Puna für die Vorteile einer ökologischen Abwasserbehandlung zum Wohl der menschlichen Gesundheit und der Umwelt

Spezielle Ziele:

  • Schließung der Senkgruben in der Gemeinde Ciénega, Departement Santa Catalina.
  • Anschluß der Schule mit ihrem Wohnheim, der Kirche, der Mehrzweckhalle, der Polizeistation und des Gesundheitspostens sowie aller Familienanwesen im Dorf an ein zentrales Entwässerungssystem
  • Behandlung der Abwässer des gesamten Dorfes auf ökologische und nachhaltige Weise in einer Pflanzenkläranlage
  • Wiederverwendung des aufbereiteten Wassers zu Bewässerungszwecken von Andenkulturen
  • Schulung von sechs Personen aus dem Dorf in der Handhabung von Betrieb und Wartung des Entwässerungssystems und der Pflanzenkläranlage
  • Sammlung von Daten durch ständige Überwachung des Entwässerungssystems und der Pflanzenkläranlage
  • Ausarbeitung eines Standardplans für ein ökologisches und nachhaltiges Entwässerungs- und Abwassersystem für die 180 Dörfer in der Puna, die sich in einer ähnlichen Situation wie Ciénega befinden
  • Übertragung der in Ciénega gewonnenen Piloterfahrungen und Erarbeitung von Vorschlägen zur Umsetzung  auf sanitäre Einrichtungen in den städtischen Zentren La Quiaca und Abra Pampa
  • Demonstration des Projektes vor Ort vor Vertretern von mehreren Nachbardörfern in den Departements Santa Catalina und Rinconada
  • Verbreitung des Projekts in den 180 Gemeinden der Puna und in den beiden städtischen Zentren der Puna
  • Verbreitung Sdes Projekts unter Zivil- und Umweltorganisationen in Argentinien und im Ausland


Direkte Zielgruppe: 350 Personen
Indirekte Zielgruppe: weitere etwa 100 Personen

Unterstützung: Comunidad Aborigen Ciénega - Verbandsgemeinde Cusi Cusi - OekoAndina e.V. - Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Deutschland